Alle Hexenprozesse in der Ortenau ?

Dezember 3rd, 2015

Von den über 33000 erhaltenen Karteikarten zu Hexenprozessen in Mitteleuropa wurden jetzt alle für eine Region zusammengestellt und ausgewertet. Einzelheiten gehen aus der Einleitung hervor, eine zweite Datei enthält dann als Übersicht das sogenannte Hexen-Grundbuch der Region Ortenau/Mittelbaden.

Die Einleitung erschien im neuen Jahrbuch des Historischen Vereins für Mittelbaden „Die Ortenau“, die Übersicht soll als Quellenedition auf der Homepage des Vereins lesbar sein.

Es werden dabei über 1100 Karteikarten zusammengefasst, die als Originale in Posen im Archiv liegen.

Download Einleitung

Download Hexen-Grundbuch Ortenau

„Wir haben es doch erlebt“ – Neuer Film zum Ghetto Riga

Juni 18th, 2013

Der berliner Autor Jürgen Hobrecht hat kürzlich seinen Dokumentarfilm über das Ghetto Riga vorgestellt. In dem 98-minütigen Film berichten Zeitzeugen von dem Massaker an 27.000 lettischen Juden, im November, Dezember 1941. Nach der Ermordung der lettischen Juden wurden ca. 25.000 Juden aus dem Deutschen Reich nach Riga deportiert. Ausschnitte aus dem Film und Bestelladresse der DVD.

Nicht nur Tiere sehen dich an

Februar 8th, 2010

Schon in den 1920er Jahren war es üblich, gängige Buchtitel mehr oder weniger witzig zu variieren. Hier wird an einem Beispiel gezeigt, wie ein Bucherfolg von 1928 zunächst verulkt wurde, später aber politisch zunehmend gegensätzlich instrumentalisiert und bösartig bis „eliminatorisch“ benutzt worden ist.

Der Text erschien im Jahr 2007 in MARGINALIEN – Zeitschrift für Buchkunst und Bibliophilie (185. Heft).

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Download des ganzen Textes.

Wie sich die DDR um die Menschenrechte sorgte

Dezember 27th, 2009

Zu Beginn der 50er Jahre, als die Menschen massenhaft die junge DDR verließen und im Westen die Unfreiheit in der „Zone“ angeprangert wurde, gab es Bemühungen der SED, dem entgegenzusteuern. Man gründete ein Komitee, das Verletzungen von Grundrechten anprangern sollte – aber nur in Westberlin. Das war der „Groscurth-Ausschuß“, benannt nach einem im Krieg hingerichteten Widerstandskämpfer. Doch nicht seine Witwe verfaßte den flammenden Gründungsaufruf, wie es in dem Buch von Delius heißt („Mein Jahr als Mörder“), sondern zwei Funktionäre aus der SED-Bezirksleitung Berlin. Und daß dabei mit Heinz Brandt maßgeblich ein späteres Opfer der DDR beteiligt war, ist besonders bezeichnend für diese heuchlerische „Menschenrechts“-Arbeit.

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Der Williams & Co. Verlag

Juni 28th, 2009

1996 erschien erstmals eine Verlagsgeschichte mit Bibliographie in der Zeitschrift „Marginalien“ (Heft 142).

Ende 1997 fand in der Stadtbücherei Wilmersdorf eine Ausstellung über den Verlag statt. Dazu erschien eine erweiterte Verlagsgeschichte mit Bibliographie als Broschüre. Sie ist schon seit langer Zeit vergriffen und soll demnächst erheblich erweitert neu erscheinen.

Hier geht’s zur Geschichte des Verlages (ohne die Abbildungen).

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Der Arzt, der kein Mörder war

Juni 28th, 2009

Im Jahr 2000 erschien in Konstanz unter dem Titel „Die Blechschachtel“ ein Sammelband mit Erzählungen. Die Titelgeschichte schilderte – angeblich authentisch – die Vorgänge in einer Hornberger Arztpraxis. Es soll sich bei den alten Filmen in einer vergrabenen Schachtel um Fotos von medizinischen Versuchen in Konzentrationslagern gehandelt haben.
In dem Aufsatz „Der Arzt, der kein Mörder war“ wird 2006 (86. Jahresband von „Die Ortenau“) anhand von Archivalien nachgewiesen, dass es diese Versuche gar nicht gab und der beschuldigte ehemalige SS-Arzt in Wirklichkeit ein Beschützer der Häftlinge war.

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Das Ende der „Weltbühne“ – Das letzte Heft im März 1933

Juni 28th, 2009

Der Nachdruck der Weltbühne-Jahrgänge endete mit dem letzten 1933 erschienenen Heft, es war die Nummer 10.
Heft 11 war zwar noch gedruckt worden, musste jedoch in der Druckerei vernichtet werden. Aus den Druckfahnen, die im Nachlass des damaligen Redakteurs liegen, wurde das Heft rekonstruiert und erschien zunächst ohne Einleitung mit den anfangs leeren Seiten des vorhandenen Exemplars.

In einer zweiten Auflage erschien es dann 2003 mit einem Vorwort in Hannover im Verlag Ossietzky. In der Vorlage waren die Seiten 377 bis 380 leer, weil der Leitartikel immer unmittelbar vor dem Druck eingefügt wurde.

Download des Vorworts hier

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Goethe und Hansjakob in Dachau

Juni 28th, 2009

Zu den stärksten Häftlingsgruppen im KZ Dachau zählten die Geistlichen. Nico Rost beschreibt in seinem frühen Erinnerungsband „Goethe in Dachau“ die Kommunikation der Häftlinge und ihre Themen. Eines dieser Themen war das Werk des Schwarzwälder Heimatschriftstellers Heinrich Hansjakob. Besonders prädestiniert, dies vorzustellen, war ein Wissenschaftler aus Freiburg, der bereits durch einschlägige Veröffentlichungen hervorgetreten war.

Im Heinrich-Hansjakob-Brief 103 wurde im Jahr 2000 der Hintergrund dieser Vorgänge beschrieben.

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Ein früher SS-Mann in der Ortenau

Juni 28th, 2009

Ein junger Offenburger machte sich 1933 älter, um vorzeitig der SS beitreten zu dürfen. Er war danach als Wachmann in Berliner Konzentrationslagern tätig. Durch einen der Gefangenen im „KZ Columbia“ wurde er in seiner Berufswahl irritiert und sein weiterer Lebensweg erheblich beeinflusst. Er versuchte nämlich im April 1935, in Uniform mit Gefangenen aus dem KZ zu fliehen, was ihm auch gelang. Doch danach wurde er vom Leben im Exil so zermürbt, dass er sich 1936 freiwillig den deutschen Behörden stellte. Die Folge war ein Verfahren vor dem Volksgerichtshof, das mit einer Zuchthausstrafe endete und anschließender Internierung in einem Konzentrationslager. Er meldete sich dann freiwillig zum Aufbau des neuen KZ in Natzweiler/Elsaß. Dort wurde er 1944 entlassen und arbeitete nun bei der Organisation Todt in ganz Europa.
Gleich nach dem Krieg wurde er durch eine Denunziation erneut inhaftiert, dieses Mal von den Russen. Im Sommer 1945 hatte ihn ein mörderischer Kapo aus Natzweiler als „Helfer der SS im KZ Natzweiler“ angezeigt. Dabei war das der Denunziant selbst:  Heinrich Lange genannt Bollmann war ein berüchtigter Handlanger der SS im KZ gewesen (bei Eugen Kogon als „Küchenkapo Pollmann“ erwähnt), dafür wurde er in den 50er Jahren in Metz – in Abwesenheit –  zum Tode verurteilt.

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Die Liebe siegt in Offenburg

Juni 28th, 2009

An einem Einzelschicksal aus dem mittleren Schwarzwald wird der Irrsinn der Rassenpolitik des „Dritten Reiches“ gezeigt. Es traf ausgerechnet den angeblichen Gründer der Offenburger SS, der nicht frei seine Ehegattin wählen durfte.

Der Aufsatz erschien 2003 im Jahrbuch des Historischen Vereins Mittelbaden in Offenburg, Seite 83-86.

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